In dieser Interviewserie präsentiert die HSWT Startups, die Teil des Food Startup Inkubators Weihenstephan (FSIWS) sind. Die Serie stellt die Unternehmen, ihre Produktideen und Arbeitsweise vor.
Tempeh ist ein traditionelles fermentiertes Produkt aus Hülsenfrüchten, das ursprünglich aus der indonesischen Küche stammt. In Handarbeit produzieren die Gründer:innen Stephanie und Markus Schnappinger im Familienunternehmen temphemanufaktur Bio-Tempeh auf Basis von möglichst regional angebauten Hülsenfrüchten. Stephanie hat an der HSWT Gartenbau studiert und ist der grünen Hochschule nach wie vor verbunden. Im Allgäuer Unternehmen arbeiten oft HSWT-Studierende.
FSIWS: Wie kamt Ihr auf die Idee, dieses Produkt zu entwickeln?
Stephanie: Markus hat Tempeh vor über 25 Jahren auf Reisen kennen und lieben gelernt. Weil es zu dieser Zeit in Deutschland kaum Tempeh zu kaufen gab, haben wir es kurzerhand selbst herstellt. Die Fermentation und das Produkt haben uns schon immer fasziniert. Wir haben immer an das Produkt geglaubt und dessen Herstellung stetig weiterentwickelt. Tempeh ist traditionell fermentiert, nicht hoch verarbeitet, dazu noch proteinreich und eine gute Ballaststoffquelle. Unsere Ausbildungen haben einen wichtigen Grundstein für unsere Selbständigkeit gelegt. Wir sind überzeugt, dass Tempeh die Welt ein bisschen besser machen kann.
Wie trägt Euer Produkt zu einer gesunden Ernährung bei?
Wir sind davon überzeugt, dass Tempeh einen positiven Beitrag für jeden Menschen und den Planeten leistet. Tempeh ist ein hochwertiges pflanzliches Lebensmittel aus fermentierten Hülsenfrüchten. Durch den natürlichen Fermentationsprozess ist es nur gering verarbeitet. Die Hülsenfrüchte liefern wertvolle Nährstoffe wie hochwertiges Protein und Ballaststoffe. Dank der Fermentation kann der Körper die enthaltenen Nährstoffe gut aufspalten und aufnehmen.
Die tempehmanufaktur ist seit der Gründung bio-zertifiziert. Wir versuchen alle Rohwaren – von den Hülsenfrüchten bis zur Verpackungsfolie – möglichst regional zu beziehen, um Transportwege kurzzuhalten. Darum unterstützen wir nachhaltige Anbauprojekte unserer Hülsenfrüchte in der Region und sind sehr stolz darauf, dass wir einen Teil unserer Bohnen von Landwirt:innen aus unmittelbarer Umgebung beziehen können.
Wo steht Ihr im Moment, wo wollt Ihr noch hin?
Aus unserer kleinen Tempeh-Produktion in der eigenen Küche in Freising wurde bald in ein leerstehendes Metzgerei-Gebäude verlagert. Von hier aus haben wir die ersten Kund:innen mit unserem frischen Bio-Tempeh versorgt. Als die ersten Bio-Händler:innen auf uns aufmerksam geworden sind, haben wir Schritt für Schritt unsere Produktionskapazitäten erweitert und sind heute ein Familienunternehmen mit knapp 50 Mitarbeitenden im schönen Allgäu.
Die Kapazitäten in unserem eigenen Firmengebäude sind nur drei Jahre nach dem Einzug schon wieder knapp, sodass wir aktuell anbauen, um diese nochmals zu erweitern. Wir sind sicher, dass die Tempeh-Reise weitergehen wird und freuen uns auf alles, was noch kommt – neue Sorten, Märkte und weitere Produkte!
(Von: Philipp Schmalhofer)